In SSW 8 leistet dein Körper bereits Höchstleistungen. Die Versorgung des kleinen Wurmes, der in dieser Woche etwa 15mm bis 20mm groß ist und die hormonellen Veränderungen strengen den Körper an, Symptome der Schwangerschaft können Dir zu schaffen machen. Doch in dieser Woche geschieht auch in der Entwicklung deines Babys einiges. Das winzige Gesicht bekommt u.a seine Proportionen.
Wenn aus Embryo Fötus wird – Willkommen in SSW 8!
Glückwunsch! In dieser Woche heißt dein kleiner Bauchzwerg offiziell Fötus, was zu deutsch „das Kleine“ bedeutet. Mit der ungefähren Größe einer Himbeere, ist es nun gut und deutlich auf dem Ultraschall zu erkennen. Und dort sieht man bereits Einiges! Die vorerst krumme Haltung wird etwas gerader, die Speiseröhre entwickelt sich und rechts und links bilden sich Ansätze aus, die später zur Lunge werden. Besonders auffällig ist der überproportionale Kopf, der nun aber deutlich menschliche Züge annimmt. Die Augen wandern an die für sie vorgesehenen Stellen am Kopf und werden mit kleinen, feinen Lidern verdeckt. Ohren und Nase, beides als kleine Knubbel zu erkennen sind ebenfalls bereits ausgebildet und geben dem Kleinen ein Gesichtchen.
Am winzigen Körper werden jetzt die Ärmchen und Beinchen länger, Finger und Zehen werden erkennbar. Noch immer ist der kleine Herzschlag deutlich zu sehen. Dies liegt daran, dass die Haut deines Fötus noch durchsichtig ist, da noch keine Fettschicht ausgebildet wurde. Dies geschieht später. Momentan wird das Kleine über die Plazenta bereits mit den für es wichtigen Nährstoffen versorgt, aber die vollständige Versorgung die zur Ausbildung von Fett führt, findet noch nicht statt.
Dein Körper in Veränderung – wenn aus der Frau eine Mama wird
Bereits jetzt beginnt dein Busen zu wachsen, so dass eine größere Cupgröße beim BH-Kauf nötig wird. Zudem werden Brusthof und -warze dunkler. Die Mutterbänder, an denen die Gebärmutter aufgehängt ist, dehnen sich weiter, was oft zu einem unangenehmen und zugleich ungefährlichen Ziehen im Unterleib führen kann. Da der Uterus bereits jetzt die ungefähre Größe eines Gänseeis hat, kann er auf die Blase drücken und zu vermehrtem Harndrang führen.
Auch wenn Du noch weit entfernt vom Schwangerschaftsbauch zu sein scheinst, kann es passieren, dass die Hosen spannen oder gar nicht mehr zugehen. Dies liegt nicht an einer schwangerschaftsbedingten Zunahme, sondern an einer normalen Verbreiterung der Taille in dieser Zeit. Doch auch die Hormone können dazu beitragen, dass der Bauch aufgebläht wirkt. Verstopfungen und Blähungen sind Folge einer trägeren Verdauung, die in dieser Zeit nicht untypisch ist. Wenn Du noch nicht auf Schwangerschaftskleidung umsteigen möchtest, können Bundverlängerungen, ein Gummiband oder der einfach offen gelassene Knopf Abhilfe schaffen.
Bist Du ständig erschöpft und gerätst schnell aus der Puste? Wundere Dich nicht, dein Stoffwechsel ist bereits jetzt um 10 – 25 Prozent erhöht, um die enorme Leistung deines Körpers zu kompensieren. Das es schnell mal zur Atemnot kommen kann, liegt daran, dass dein Körper immer eine ausreichende Sauerstoffversorgung deines Fötus anstrebt. Strengst du dich etwas mehr an und benötigst selbst mehr Sauerstoff, fehlt dieser. Dagegen kann Bewegung an der frischen Luft, aber auch spezielle Atemübungen helfen. Bei diesen Übungen kann Dir deine Hebamme sicher weiterhelfen.
Neben der häufig anzutreffenden Morgenübelkeit, kommt auch deine Psyche in dieser Zeit aus dem Gleichgewicht. Von Himmelhoch jauchzend zum zu Tode betrübt wechseln sich unerwartet ab. Eine Belastung die nicht nur Dir, sondern auch deinem Umfeld zu schaffen machen kann. Sollte es Dir so gehen, dann rede. Vertraue deine Sorgen und Ängste jemanden an, der Dir verständnisvoll gegenübersteht und vielleicht auch dein Umfeld beeinflussen kann, sollte dieses deine momentane Gefühlsschwankungen nicht verstehen. Sollten Schlafstörungen und depressive Stimmung jedoch schlimmer werden oder nicht spätestens im 4. Schwangerschaftsmonat nachlassen sprich bitte mit deinem Arzt darüber, um negative Auswirkungen für dein Kind zu vermeiden. Es ist nie eine Schande, sich auch in der Schwangerschaft psychotherapeutisch begleiten zu lassen, wenn es notwendig ist.
Ebenso wie deine Gefühle, kann deine Lust nach Lebensmitteln bereits jetzt sehr schwanken. Dies liegt am veränderten Geschmackssinn. Was vorher zur absoluten Lieblingsspeise gehörte, kann plötzlich Ekel und Übelkeit auslösen. Andere sind dafür so verführerisch, dass sie sofort gegessen werden müssen. Dabei müssen es keineswegs die berühmten sauren Gurken sein. Von Avocado bis Zitronensaft ist alles möglich. Solltest Du momentan unter vermehrtem Auftreten von Kopfschmerzen oder gar Migräne leiden: beobachte, ob diese Schmerzen besonders häufig nach dem Konsum bestimmter Lebensmittel auftreten. Ist dies der Fall, meide sie.
Vorsorge und Wichtiges in SSW 8
Ab jetzt stehen regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen an, die von der Krankenkasse übernommen werden. Diese werden in Abständen von vier Wochen, später in zweiwöchigem Abstand angesetzt werden. Dabei darf dein Mutterpass nie fehlen. Es ist jetzt ratsam, bereits eine Hebamme zu suchen. Hebammen haben oft mehr Zeit für dich eingeplant, um Fragen abzuklären oder auch über Sorgen zu sprechen und können, bis auf den Ultraschall sämtliche Voruntersuchungen durchführen. Hast Du noch keine Hebamme, kannst du dich auf der Seite des Hebammenverbandes deines jeweiligen Bundeslandes informieren und geeignete Adressen und Telefonnummern heraussuchen. Ein Gespräch am Telefon oder ein erstes Vorabgespräch helfen Dir dabei, die richtige Hebamme für dich und dein Baby zu finden. Äußere dabei deine Wünsche und Vorstellungen, um herauszufinden, ob deine Interessen und die Leistungen der Hebamme kompatibel sind.
Du kannst auch bereits jetzt Vorgeburtskurse besuchen. Diese geben wertvolle Tipps rund um Ernährung, Bewegung und Gesundheit während der Schwangerschaft und können auch gute Anlaufstellen sein, um andere werdende Mütter kennenzulernen. Bei einem solchen Kurs können auch Fragen zur Bekämpfung von Schwangerschaftssymptomen wie Übelkeit und Kopfschmerzen gestellt werden. Oft gibt es viele bewährte Naturhelfer, wie Ingwer, die ohne Medikamente zur gewünschten Verbesserung der Beschwerden führen.
Ein wichtiges, wenn auch heikles Thema ist die Hygiene des Intimbereichs. Durch die körperlichen und hormonellen Veränderungen treten Harnwegs- oder vaginale Pilzinfekte häufiger auf. Da diese jedoch zu Fehl- oder Frühgeburten führen können, ist es wichtig, dass Du diese möglichst verhinderst. Um eine solche Infektion zu verhindern, ist es besser auf Baumwollslips umzusteigen. Solltest du unter Ausfluss leiden, achte darauf, dass Slipeinlagen atmungsaktiv sind. Eine gründliche, aber nicht übertriebene Hygiene des Intimbereichs, möglichst mit pH-abgestimmten Reinigungslotionen unterstützt zudem die Gesundheit des empfindlichen Intimbereichs. Geeignete Waschlotionen sind in jeder Apotheke erhältlich. Lass dich einfach beraten.