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Cybermobbing unter Kids

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Cybermobbing unter Kids

In einer namhaften Zeitschrift für Pädiatrie wurden die Ergebnisse einer aktuellen Analyse der Universität von Alberta, Kanada, zum Thema Cybermobbing publiziert. Dafür zog man die Daten von 36 überwiegend in den USA durchgeführten Studien heran, in denen die Folgen des Cybermobbings auf Kinder und Jugendliche in den Social Media untersucht wurden. Die betroffenen Heranwachsenden waren zwischen 12 und 18 Jahre alt.

Das Ergebnis ist erschreckend: Etwa 23% aller Kinder und Jugendlichen waren bereits einmal das Opfer von Cybermobbing, von Schikanen über Social Media ausgesetzt. Der Bericht weist auch auf den engen Zusammenhang zwischen Mobbing im Netz und Depressionen oder anderen psychischen Störungen hin. 

 

Neue Dimension für Schikanen

Schikanen in der Schule und die daraus folgenden schweren Belastungen für die Opfer sind ein bekanntes Problem. Über die Social Media im Internet kommt eine völlig neue Dimension hinzu: Angriffe gegen unliebsame Mitschüler etwa können anonym und kaum kontrollierbar ausgeführt und per Verbreitung im Netz sogar öffentlich gemacht werden. 

Über 50% aller Jugendlichen bewegen sich heute ganz selbstverständlich täglich oft über Stunden im Netz und in den genannten Social Media, überwiegend in Facebook.

Heranwachsende reagieren sehr stark auf Gruppendruck, verfügen zugleich aber noch nicht über ausreichende Erfahrung und Fähigkeiten zur Abgrenzung und zur Selbstkontrolle. Daher sind die Folgen heftiger Cyber-Angriffe oftmals nicht abzusehen. Spott, Beleidigungen, Anschuldigungen, Drohungen, sowie die unbegrenzte Verbreitung höchst privater Details gehören zum Instrumentarium des Cybermobbings. Die „Angreifer“ sind schwer zu fassen und kaum zu bremsen, die Verletzungen, die sie zufügen, gehen tief.

Noch existieren nicht viele Untersuchungen zum Thema, doch einige Studien befassen sich bereits mit den Folgen dieser Verhaltensweisen: Depressionen, niedrige Selbsteinschätzung, Suchtverhalten und sogar Selbstverletzungen oder Suizidgedanken können auf diesem Wege ausgelöst werden.

 

Überwiegend Mädchen betroffen

Die Verfasser der Studie fanden heraus, dass überwiegend Mädchen von den Internet-Mobbingaktionen betroffen sind. Freundschafts- und Liebesangelegenheiten waren in den meisten Fällen die „Aufhänger“ oder Auslöser für die Attacken.

Die Verbreitung von Tratsch, Gerüchten und verfänglichen Fotos sowie Beschimpfungen gehören zum Waffenarsenal der Cybermobber. Die Angegriffenen versuchen dem zunächst mit Nichtbeachtung zu begegnen, indem sie beispielsweise die Angreifer „blockieren“, ihnen also keinen Zugriff mehr auf ihr Profil und ihren Freundeskreis gestatten. Letztlich, so glaubten die Opfer, könnten sie sich jedoch nicht effektiv wehren und fühlen sich ausgeliefert – eine bittere, oft folgenreiche Erfahrung.

Trotz aller Vorzüge: Die Cyber-Welt birgt massive Gefahren für Jugendliche. Nicht nur die Opfer des Mobbings, auch die Aggressoren müssen mit Folgen für ihre mentale Gesundheit rechnen.

Noch ist nicht ganz klar, ob direkte Zusammenhänge zwischen Mobbing-Aktionen und Angststörungen bei den Opfern bestehen. Eindeutig aber ist Cybermobbing eine häufige Ursache für schwere jugendliche Depressionen.

Anhand der Studienergebnisse lassen sich nicht nur die Ursachen für solche Interaktionen aufdecken, sondern auch Präventionswege und Strategien dagegen entwickeln, um Schaden zu vermeiden.

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